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Sitzungsarchiv Wurmsham

Aus der Sitzung des Gemeinderates Wurmsham vom 16.01.2017

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Ein Vortrag über die Möglichkeiten einer Nachbarschaftshilfe, die Kostenbeteiligung für die Erweiterung des Kindergartens in Eberspoint sowie zahlreiche Grundstücksangelegenheiten waren die Hauptthemen der ersten Sitzung des Gemeinderates Wurmsham im Jahr 2017

Schon seit einiger Zeit gibt es in der Gemeinde Wurmsham Überlegungen für die Organisation einer Nachbarschaftshilfe. Auf Initiative von Gemeinderätin Bernadette Riebesecker stellten Anna Brand und Brigitte Froschmeier von der Nachbarschaftshilfe Buchbach und Elisabeth Englmaier und Leopold Hausperger von der Nachbarschaftshilfe Bodenkirchen ihre Hilfseinrichtungen vor.

In Buchbach wurde die Nachbarschaftshilfe auf Initiative der Gemeinde im Jahr 2012 organisiert. Einer der Hauptgründe war, dass die Bevölkerung älter wird und immer mehr Bürgerinnen und Bürger alleine sind. Die Nachbarschaftshilfe versteht sich als „soziale Feuerwehr“ bei Hilfen im Alltag. Dies beinhaltet ein breites Aufgabenfeld, das von Fahrdiensten, die Unterstützung bei Einkäufen, Hilfen im Schriftverkehr, Vermittlung von Dienstleistungen bis zu persönlichen Gesprächen und Kontakten reicht. Nicht übernommen werden regelmäßige Arbeiten, wie etwa Putzdienst und Angebote, die in Konkurrenz zu anderen Hilfseinrichtungen stehen. Im Jahr 2015 weist die Statistik 35 Hilfsbedürftige und etwa 30 Helfer aus, wobei die Tendenz der Anforderungen steigend ist. Die Helfer erhalten bis auf Fahrtkosten kein Geld. Sie bringen sich je nach zeitlicher Verfügbarkeit, persönlichen Talenten oder Interessen auf vielfältige Weise ein. Auf sie kommt ein großer Dank und Anerkennung der Hilfsbedürftigen zurück. In Buchbach wurde bewusst auf die Gründung eines Vereins verzichtet. Gemeinsame Träger sind die Gemeinde und die Pfarrei. Die Kontaktaufnahme erfolgt durch Anrufe. Je nach Bedarf steuern und koordinieren die zwei Führungskräfte die Einsätze. Durch Berichte im gemeindlichen Mitteilungsblatt, dem Kirchenanzeiger, persönliche Kontakte, Mundpropaganda, Wurfzettel usw. wird regelmäßig für die Angebote der Nachbarschaftshilfe geworben.

In der Gemeinde Bodenkirchen wurde die schon länger vorliegende Anregung für die Organisation einer Nachbarschaftshilfe nach einem Seminar des Gemeinderates konkreter verfolgt. Die Hilfseinrichtung wird von der Gemeinde getragen. Auch in Bodenkirchen hat es sich bewährt, dass kein eigenständiger Verein gegründet wurde. Bei den organisatorischen Vorbereitungen hat die Nachbarschaftshilfe Buchbach viel Unterstützung geleistet. Hilfreich war auch ein Vortrag einer fachkundigen Rechtsanwältin. Für die Anschubfinanzierung hat die Gemeinde vom Freistaat Bayern Finanzmittel erhalten. Auch in Bodenkirchen erfolgt die Meldung von Hilfsbedürftigen über eine Telefonnummer, wobei die Anrufe bei einem Führungsteam eingehen und von dort koordiniert werden. Derzeit gibt es 19 ehrenamtliche Helfer, die für eine Gemeinde in der Größe von Bodenkirchen zu wenig sind. Der Bedarf für diese Hilfseinrichtung ist auf jeden Fall da und wird aufgrund der demografischen Entwicklung und vieler Personen ohne persönliche oder familiäre Bezugspunkte weiter steigen.

Für die Mitglieder des Wurmsham Gemeinderates waren die Leistungen der Hilfseinrichtungen in den zwei Nachbargemeinden beeindruckend und beispielgebend. Es zeigte sich aber auch, dass es wichtig ist, Personen zu finden, die organisatorische Verantwortung übernehmen. Als nächster Schritt wird über dieses Thema in der Bürgerversammlung am 16. März informiert. Anschließend wird der Gemeinderat in einer der nächsten Sitzungen über das weitere Vorgehen entscheiden. Bürgerinnen und Bürger, die bei einer Nachbarschaftshilfe mitwirken wollen, können sich gerne bei Gemeinderätin Bernadette Riebesecker oder im Rathaus Velden melden.

Zu einem Bauantrag und einer Bauvoranfrage erteilten die Gemeindevertreter das gemeindliche Einvernehmen. Im Dezember hat der Gemeinderat zum Antrag eines Landwirts aus Wies das gemeindliche Einvernehmen für Errichtung und den Betrieb eines Masthähnchenstalles mit 39.900 Tierplätzen, Funktionsräumen und Silos erteilt. Dagegen wurde durch einen Pressebericht sowie durch Wurfzettel an Haushalte in der Gemeinde Wurmsham Widerstand bekannt. Hauptsächlich handelt es sich um eine Aktion von überörtlich organisierten Gegnern der Massentierhaltung. Die Beurteilung des eingereichten Antrags mit der Erteilung des gemeindlichen Einvernehmens umfasste ausschließlich die baurechtlichen Belange. Alle anderen Themen werden im Rahmen des umfangreichen Genehmigungsverfahrens durch das Landratsamt Landshut geprüft.

Der Gemeinderat hat sich in der Sitzung vom 12. Dezember 2016 einstimmig dafür ausgesprochen, dass die Kinder aus dem Gemeindegebiet auch künftig den Kindergarten des Marktes Velden in Eberspoint besuchen. Diese Grundsatzentscheidung steht im Zusammenhang mit den anstehenden Investitionen des Marktes Velden für die Erweiterung der Einrichtung. Der Vereinbarung für die Kostenbeteiligung der Gemeinde Wurmsham stimmte der Gemeinderat mit einer kleinen Ergänzung zu regelmäßigen Informationen über die Baumaßnahme zu. Nach der aktuellen Schätzung beläuft sich der Aufwand für die Maßnahme auf 1.744.500 Euro. Dafür rechnet der Markt Velden bei einer Förderung über FAG mit einer Zuwendung von 40 % = 697.600 Euro. Gleichzeitig bemüht sich der Markt Velden um eine höhere Zuwendung aus dem angekündigten Förderprogramm für den Ausbau von Kindertagesstätten 2017 – 2020. Entsprechend der zum 01. Januar 2017 angemeldeten Kinder entfallen auf den Markt Velden 32 Anteile und auf die Gemeinde Wurmsham 31 Anteile an den nach Abzug der staatlichen Förderung verbleibenden Kosten.

Zustimmung fand die Beschaffung von zehn Meldeempfängern für die Feuerwehr Pauluszell und von sechs Meldeempfängern für die Feuerwehr Wurmsham. Dabei werden Aktive mit Sonderaufgaben und zur Aufrechterhaltung der Alarmbereitschaft während des Tages ausgestattet. Die Gemeinde nutzt ein Sonderangebot von generalüberholten Geräten. Insgesamt entstehen Kosten von 2.665,60 Euro.

Die Ingenieurgesellschaft Steinbach-Consult aus Neusäß hat die Gemeinden über die Fördermöglichkeiten für Elektromobilität informiert und die Beratung angeboten. Dabei wird untere anderem geprüft, wie sich die Gemeinde auf die Elektrifizierung des Verkehrs vorbereitet, mit welcher Zahl an E - Fahrzeugen ist zu rechnen ist sowie wie viele und welche  Ladestationen gebraucht werden. Für die Konzepterstellung ist eine interkommunale Zusammenarbeit von mehreren Gemeinden aus dem südlichen Teil des Landkreises Landshut angedacht. In der Beratung wurde bezweifelt, ob dieses groß angelegte Konzept für die Gemeinde Wurmsham passt. Zudem ist in der weitverzweigten Gemeinde die Standortfestlegung für eine Ladestation. Deshalb wurde festgelegt, zunächst die Entwicklung abzuwarten und von vorläufig keine Planungsarbeiten in Auftrag zu geben.

Im Tagesordnungspunkt Anfragen wurden die Entwässerungsplanung für ein privates Bauvorhaben und die Ausführung einer laufenden Straßenbaumaßnahme der Gemeinde angesprochen.

Im nichtöffentlichen Teil der Sitzung war eine Reihe von Grundstücksangelegenheiten zu behandeln.

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