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Sitzungsarchiv Wurmsham

Rohrnetzbewertung zeigt Handlungsbedarf

Unter allen geltenden Schutzbestimmungen in der Corona-Pandemie traf sich der Gemeinderat Wurmsham in der Turnhalle der Schule Pauluszell zur ersten Sitzung im Jahr 2021.

Den vorliegenden Bauanträgen und der Anpassung der Widmung für die Gemeindeverbindungsstraße „Kamhuber Straße“ wurde zugestimmt.

Aufgrund der im nördlichen Teil des Versorgungsgebiets der Wasserversorgung Pauluszell teilweise bestehenden geringen Druckverhältnisse hatte der Gemeinderat bei einem Fachbüro den Auftrag für eine EDV-gebundene Überrechnung des Leitungsnetzes in Auftrag gegeben. Dazu gab Ingenieur Franz Lehertshuber von der Verwaltungsgemeinschaft Velden eine Zusammenfassung. Das Versorgungsnetz Pauluszell ist für alle bestimmungsgemäß auftretenden Lastfälle ausreichend dimensioniert, kommt jedoch bei zusätzlichen Entnahmen schnell an die Grenzen der Leistungsfähigkeit. Das Netz weist mit Ausnahme des Bereichs südlich des Wasserwerks eine verästelte Struktur auf; Vermaschungen sind nicht vorhanden. Dadurch reagiert das Netz sehr empfindlich auf steigende Belastungen. Im Falle eines Schadens an einer der Hauptleitungen ist mit starken Einschränkungen bei der Versorgung zu rechnen.

Eine Erhöhung der Drücke im Netz in extremen Lastsituationen im nordöstlichen Versorgungsgebiet lässt sich durch den Bau einer Verbundleitung zwischen Oberbreitenau und Unterbreitenau erreichen. Zusätzlich ergibt sich durch die beidseitige Einspeisung in dieses Gebiet eine Erhöhung der Versorgungssicherheit.

Eine je nach betrachtetem Lastfall noch deutlichere Erhöhung des Versorgungdrucks ist durch die Errichtung einer zweiten Zuleitung nach Pauluszell möglich. Dazu muss ausgehend von der Leitung in der Nähe des Wasserwerks eine Verbindung zur vorhandenen Leitung bei Geiern geschaffen werden. Dabei ist zu beachten, dass das letzte Stück vor dem Ortsnetz Pauluszell nach wie vor eine geringfügige Einschränkung in Bezug auf die Betriebssicherheit darstellt.

Diese Einschränkung könnte jedoch durch eine Weiterführung des Rings nach Eggersdorfen beseitigt werden. Diese Verbindung hätte lediglich geringfügige Auswirkungen auf die Drucksituation, könnte jedoch die Betriebssicherheit des Netzes deutlich erhöhen.

Eine Druckerhöhungsanlage als Ersatz für eine der untersuchten Verbindungsleitungen kann aufgrund des nur geringen Nutzens und der fehlenden Verbesserung der Versorgungssicherheit nicht empfohlen werden.

Bei den derzeitigen Preisen ist für die Umsetzung der Vorschläge des Fachbüros bei Verlegung im Straßenbereich von Kosten in Höhe von ca. 300.000 Euro auszugehen. Wenn Leitungsführungen im Böschungsbereich oder auf Privatflächen möglich sind, reduzieren sich Aufwendungen. Diese Investitionen sind für die Verbesserung der Druckverhältnisse und die Zukunft der Versorgungssicherheit wichtig und sinnvoll. Sie lassen sich abschnittsweise, am besten beginnend mit dem vorgeschlagenen „Ringschluss 2“ zwischen Schleichwies, Geiern und Niklashaag umsetzen. Leider ist mit der ab 01. Februar 2021 in Kraft tretenden neuen Richtlinie für Zuwendungen zu wasserwirtschaftlichen Vorhaben (RZWas 2021) entgegen der ursprünglichen Hoffnung der Gemeinde keine Fördermöglichkeit für diese Verbesserungsleitungen gegeben. Somit ist die Finanzierung aus Eigenmitteln der Gemeinde umzusetzen.

Bürgermeister Manuel Schott betrachtete dieses Ergebnis als wichtige Aussage für das weitere Vorgehen. Es hat aufgezeigt, dass die vom Gemeinderat angedachte Drucksteigerungsanlage im nördlichen Teil der Versorgung nicht die notwendige Verbesserung bringen würde. In dieser Sitzung ging es ihm zunächst um die generelle Information. Als nächsten Schritt wird er in Gesprächen mit großen Abnehmern abklären, ob durch den Einbau von Speicher- bzw. Pufferungsanlagen eine Entzerrung der Entnahmezeit aus dem öffentlichen Netz erreicht werden kann. Die Umsetzung der vorgeschlagenen Leitungsverbesserung soll möglichst beginnend ab dem Jahr 2021 abschnittsweise umgesetzt werden. Hier gilt es, die optimalen Trassen für eine möglichst günstige Umsetzung zu finden. Darüber soll der Gemeinderat nach Einholung von Angeboten in einer der nächsten Sitzungen entscheiden.

Reinigungs- und Sicherungsverordnung

Der Bayerische Gemeindetag hat den Kommunen empfohlen, aufgrund der geänderten Ermächtigungsgrundlage die Verordnung über die Reinhaltung und Reinigung der öffentlichen Straßen und die Sicherung der Gehbahnen im Winter neu zu erlassen, da Zweifel bestehen, ob das nachträgliche Inkrafttreten einer gesetzlichen Ermächtigungsgrundlage (hier: Art. 51 Abs. 5 Satz 1 in seiner neuen Fassung ab 1. Januar 2021) eine Rechtsverordnung heilen kann, die zuvor auf eine unzureichende Grundlage gestützt worden ist. Der Gemeinderat fasste einen entsprechenden Beschluss, wobei sich in der praktischen Vorgabe für die Bürger im Vergleich zur seit langen Jahren geltenden Regelung nichts ändert.

Breitbandausbau und Mobilfunk

Für den Ausbau der Breitbandversorgung im Gebiet der Verwaltungsgemeinschaft Velden Nach den Vorgaben der Ausschreibung war das Ende der Angebotsfrist auf den 11. Januar 2021 vorgegeben. Auf Antrag von Firmen wurde diese Frist bis zum 23. Februar 2021 verlängert. Aus Sicht von Bürgermeister Manuel Schott Bürgermeisters ist diese erneute Verzögerung ärgerlich. Es steht jedoch fest, dass mehrere Angebote eingehen werden. Die Bürger werden über die weitere Entwicklung zeitnah informiert. Trotz laufenden Nachfragen der Verwaltung liegt bislang noch kein Bewilligungsbescheid für den Erhalt der beantragten Zuwendung für die Planung eines Mobilfunkstandortes durch die damit beauftragte Firma Corwese vor. Auch über diese Verzögerung seitens der staatlichen Stelle zeigte sich der Bürgermeister verärgert und hoffte auf eine baldige Entscheidung.

Durch nachhaltiges Drängen der Gemeinde wurde die Leitplanke an der Ortseinfahrt Wurmsham noch vor Weihnachten 2020 montiert. Nach Bewertung des Gemeinderates ist damit wieder eine wesentlich bessere Verkehrssicherheit gegeben.

Ein Lob richtete der Bürgermeister an den Bauhof und die externen Mitarbeiter für die gute Arbeit beim Winterdienst. Mit Unterstützung einer Fremdfirma ist der Bauhof derzeit bei dafür idealem Wetter mit der Räumung von Gewässern III. Ordnung im Bereich Seifriedswörth – Wurmsham und Pauluszell beschäftigt. Die Anlieger stehen hinter dieser seit langer Zeit nicht mehr durchgeführten Maßnahme und lassen zum größten Teil das Erdreich zur späteren Verteilung auf die angrenzenden Grundstücke ablagern.

In dem vom Verlag Eschlbach herausgegebenen Kalender für die Termine der Abfallentsorgung 2021 war für den Ort Pauluszell ein Fehler enthalten. Entgegen den vorliegenden Angaben wird der Ort Pauluszell nicht an verschiedenen Abfuhrtagen angefahren. Vom Landratsamt wurde eine korrigierte Veröffentlichung zugesagt. Im nichtöffentlichen Teil wurden verschiedene Grundstücksangelegenheiten behandelt.

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