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Überlegungen für Hochwasserschutzmaßnahme

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Mit dem Feststellungsbeschluss für die Änderung des Flächennutzungsplans und den Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan hat die Gemeinde Wurmsham die Bauleitplanung für die Errichtung einer Freiflächenanlage für Photovoltaik in Imming abgeschlossen. In der Sitzung erhielt der Gemeinderat erste Informationen zum geplanten Projekt für Hochwasserschutzmaßnahmen am Breitenauer Bach.

Aufgrund der bereits erfolgten Abwägungen und Berücksichtigung von Anregungen der Fachbehörden konnte die Auslegung für die Bauleitplanung in Imming im verkürzten Verfahren abgewickelt werden. Ein Großteil der Fachstellen hatte keine Äußerungen mehr abgegeben. Von Seiten der Regierung von Niederbayern und des Regionalen Planungsverbands Landshut wurde mitgeteilt, dass die Planung nur dann den Erfordernissen der Raumordnung und Landesplanung entspricht, wenn die Gemeinde den Belang der Erschließung und Nutzung erneuerbarer Energien höher gewichtet als die Belange der Bewahrung des Orts- und Landschaftsbildes sowie das Kriterium eines nicht vorbelasteten Standorts. beiden vorgenannten Belange. Eine entsprechende Erklärung wurde vom Gemeinderat beschlossen.

Landschaftsplaner Berthold Riedel ist schon seit etwa zehn Jahren für die Gemeinde Wurmsham tätig. Bei einem Projekt zum Schutz vor Verschlammung des Rottauensee wurden die Einflüsse aus dem Zulauf der Rott bewertet. Dabei haben sich die Gemeinden Wurmsham und Bodenkirchen hervorhebend eingebracht und können gewissermaßen als „Geburtshelfer“ und bayernweiter Vorreiter der Initiative „Boden-ständig“ bezeichnet werden. Im Bereich Hochwasserschutz ist er weiter über das Projekt „boden-ständig“ für die Gemeinde beratend tätig. Nach der abgeschlossenen Maßnahme am Gifthaler Bach werden jetzt Möglichkeiten im Einzugsgebiet des Breitenauer Bachs untersucht.

Einführend ging er mit zahlreichen Folien und Beispiele auf die verschiedenen Ursachen für den hohen Oberflächenabfluss, die Bodenerosion und die Stoffeinträge in die Gewässer ein. Dabei beschrieb er große Teile der Landschaft plastisch bezeichnet als „Auslaufmodell“ mit wenig Rückhaltung und Rückführung von Oberflächenwasser sowie ohne Rückhaltepotentiale in die Auenlandschaft. Das führt zu einem beschleunigten Wasserabfluss und wenig Grundwasserneubildung. Von großer Bedeutung und Wirkung sind die Anlage von Pufferstreifen entlang von Bachläufen und Straßengräben, die Begrünung von Abfluss- und Rückhaltemulden auf Acker- und Wiesenflächen sowie die Schaffung von Rückhaltebecken und Sedimentationsflächen. Weitere Möglichkeiten sind die Renaturierung, Laufveränderung oder Abflussbremsung von Bächen.

Als weitere Maßnahmen stellte Berthold Riedel mit Beispielfotos die Abflussbremsung durch die Aufweitung von Bächen oder Gräben mit Anlage von bewachsenen Rückhaltemulden, Geländemodellierungen und die Schaffung von Retentionsmulden für den Hochwasserfall vor. Im Bereich von Oberbreitenau und Weiher sind kleine Gehölze vorhanden, die mit einer Bachbepflanzung den Hochwasserzufluss bremsen könnten. Entlang des Entwässerungsgrabens an der Kreisstraße LA 50 von Unterbreitenau nach Oberbreitenau wären nach erster Rücksprache mit dem Tiefbauamt des Landkreises Landshut Einbauten von Abflussbremsungen denkbar. Diskussionswürdig ist der Einbau von sogenannten „Drosselbänden“ in Bachläufe.

Am Beispiel des Gifthaler Bachs führte Berthold Riedel aus, wie lange derartige Maßnahmen von der Planung bis zur Realisierung dauern können. Entscheidend ist, dass ohne die Bereitschaft der anliegenden Grundstückseigentümer keine Umsetzungen möglich sind. Für die Umsetzung können staatliche Förderungen beantragt werden.

Bürgermeister Manuel Schott betrachtete diesen Vortrag als wichtige Information. Nächster Schritt ist die Kontaktaufnahme mit den Grundstücksanliegern entlang des Breitenauer Bachs. Auch er legte Wert darauf, dass es sich um eine wichtige Maßnahme für den Ort Pauluszell handelt, die jedoch nur mit Zustimmung der anliegenden Grundstückseigentümer zur Bereitstellung der notwendigen Flächen zu leisten ist.

Die vom Bayerischen Fernsehen im Gasthaus „Wirt z`Seifriedswörth“ mit Moderator Markus Tremmel und Musikanten aus dem Raum Wurmsham aufgezeichneten Sendung „Wirtshausmusikanten“ wird am Dienstag, 15. August um 18.45 Uhr im Bayerischen Fernsehe gezeigt.

Der Auftrag für die Zimmererarbeiten für die Erweiterung der Schule Pauluszell ging nach beschränkter Ausschreibung an die Firma Ellwanger aus Geisenhausen. Weitere Auftragsvergaben betrafen die Instandsetzung eines Stahlbetondurchlasses an der „Harhamer Straße“ und die Erstellung des Hausanschlusses für die Schulerweiterung jeweils an die Firma Wimmer Bau GmbH aus Lehrhub.

Weiterhin beschloss der Gemeinderat die künftige Zusammenarbeit mit dem Bestattungsdienst Eichner aus Schalkham für die Friedhöfe Pauluszell und Wurmsham-Seifriedswörth. Nach wie vor können die Angehörigen den Bestatter bis zur Überführung zum Leichenhaus frei wählen. In den zwei gemeindlichen Friedhöfen ist dann die Firma Eichner zuständig.

 

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