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Kleine Hilfen können Großes bewirken

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Die Auftaktgruppe zur Nachbarschaftshilfe, die in der Gemeinde Wurmsham gegründet werden soll. Foto: Josef Tiefenbeck

Seit mehreren Jahren ist Dritte Bürgermeisterin Berna Riebesecker darin engagiert, eine Nachbarschaftshilfe auf den Weg zu bringen. Doch diverse Hürden und zuletzt die Corona-Pandemie verhinderten zunächst die Gründung einer solchen ehrenamtliche Vereinigung. Nun trafen sich jedoch ein Dutzend engagierte Bürger im Gemeindehaus, um neue Bewegung in die Sache zu bringen.

Bürgermeister Manuel Schott, der wie auch seine Stellvertreterin Anna Maier anwesend war, betonte, er sei überrascht, dass schon bei dieser Anlaufversammlung soviel Interesse gezeigt wird. „Wir brauchen hilfsbereite Menschen, die in der Gemeinde Wurmsham für Mitbürger da sind, wenn jemand in der Nachbarschaft oder Gemeinde Hilfe nötig hat. Leute, die für alltägliche Kleinigkeiten bis hin zu momentaner, schwieriger und schneller Unterstützung da sind – sei es in Haushalt, Garten, bei Krankheit oder bei handwerklichen Aufgaben.“ Teils werde das schon länger als Selbstverständlichkeit praktiziert, sagte das Gemeindeoberhaupt, der selbst schon nach einem Skiunfall auf Hilfe dieser Art angewiesen war.

Viele Möglichkeiten, wo geholfen werden kann

Berna Riebesecker zählte im weiteren Verlauf des Treffens eine Reihe von Möglichkeiten auf, wie eine Nachbarschaftshilfe funktioniert und wo sie in Anspruch genommen werden kann. In erster Linie seien es Fahrdienste, weil gerade auf dem Land zu wenig öffentliche Fahrgelegenheiten bestehen. Termine beim Arzt, bei denen nach der Behandlung nicht selbst gefahren werden darf, Kinderbeaufsichtigung oder Betreuung von Senioren, wenn kurzzeitig jemand gebraucht werde, seien Beispiele für den Einsatz der Nachbarschaftshilfe. Auch eine Begleitung zum Friedhof, zu Ämtern oder Beratungsstellen, zur Bank oder eine Hilfestellung beim Ausfüllen von Formularen seien gute Dienste für den Nächsten. Gerade in der heutigen Zeit weitgehender Digitalisierung werden die Herausforderungen für ältere Menschen immer größer, betonte Riebesecker. „Oft ist es schon ein guter Dienst, wenn im Haushalt oder in handwerklicher Hinsicht eine Unterstützung da ist, wenn eine Fahrt ins Café ermöglicht wird, eine befreiende Unterhaltung stattfindet, ein Spaziergang oder eine Lesestunde, die erfreuen kann. Hilfe kann auch im Garten in Anspruch genommen werden, man braucht keine Scham oder Scheu haben, so eine ehrenamtliche Tätigkeit anzufordern“, so die Initiatorin.

Weiteres Treffen am 30. Mai vorgesehen

Manuel Schott und Berna Riebesecker betonten auch, dass kein dauerhafter Pflegedienst und auch keine Dauerarbeit übernommen werden. Es wird keine Konkurrenz dieser Tätigkeit aufgebaut. Für Fahrten gibt es eine Kilometer-Entschädigung, eine Absicherung läuft über die Gemeinde und zur rechtlichen Klärung kann eine Fachkraft Auskunft geben. Über den Datenschutz wurde ebenfalls informiert. Beide bestätigten, die Hilfe werde jeweils schnell, unbürokratisch und kostenlos erfolgen. Die Vermittlung geht erstmals an den Vorsitz oder der Stellvertretung und nach Bedarf weiter zur freien Person.

Bei dieser Zusammenkunft wurde auch festgelegt, dass die vorläufige „Vereinsführung“ Berna Riebesecker übernehmen wird, sie teilt sich den Vorsitz mit Heidi Zirner als Stellvertreterin. Theresia Lettl wurde als Schriftführerin nominiert. Die nächste Zusammenkunft ist für 30. Mai geplant im Raum der Pfarrei im Gemeindehaus. Dabei sind als Teilnehmer auch noch weitere Personen erwünscht, die gerne bei der Nachbarschaftshilfe mitmachen wollen.

Quelle: Vilsbiburger Zeitung vom 12. Mai 2022

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