Rückblick auf das Jahr 2023
von Franziska Lainer
Rückblick auf das Jahr 2023
Bürgerversammlung der Gemeinde Wurmsham
In der Bürgerversammlung für das Jahr 2023 gab Bürgermeiste Manuel Schott einen umfassenden Rechenschaftsbericht. Die Entwicklung der Einwohnerzahl ist relativ stabil. Die Zahl der Geburten und Sterbefälle sind ebenfalls konstant. Erfreulicherweise konnten nach Corona im Jahr 2022 doppelt so viele Trauungen vollzogen werden als in den Jahre 2020 und 2021.
Mit einem Rückblick auf die wichtigsten Gemeinderatsbeschlüsse zeigte Bürgermeister Schott auf, dass er in Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat bereits viele Maßnahmen abwickeln konnte, gestartet hat oder in den Planungsprozess gebracht hat. Zentrale Themen sind dabei die Einrichtung einer Tagespflege im Gemeindehaus Seifriedswörth, die Bauleitplanung für den neuen Standort des Gerätehauses der FF Wurmsham sowie die Planung für Gerätehauses, die Planung für die Erweiterung der Grundschule Pauluszell, die abschließenden Grundstücksbeschaffungen für den Bau des Geh-und Radweges entlang der Kreisstraße von Eberspoint nach Margarethen, der endgültige Abschluss des freiwilligen Landtausches in Harham sowie der Neuerlass der Satzungen für die Wasser- und Abwasserversorgung mit Neukalkulation der Gebühren und Beiträge.
Zu den angestiegenen Wasser- und Abwassergebühren erklärte Bürgermeister Schott, dass sowohl das Wasserwerk als auch die Kläranlage kostenrechnende Einrichtungen sind. Das bedeutet, dass kein Gewinn und kein Verlust erwirtschaftet werden können und Über- oder Unterdeckungen auszugleichen sind. Für den aktuellen Kalkulationszeitraum von vier Jahren wurde ein darauf spezialisiertes Fachbüro für die Berechnung der Gebühren und Beiträge beauftragt. Hintergrund für die Erhöhung sind anstehende Sanierungsarbeiten für die Aufrechterhaltung des Betriebes der Einrichtungen sowie steigende Strom- und Personalkosten.
Der Breitbandausbau ist bereits weit vorangeschritten und die Fertigstellung ist für Oktober 2023 geplant. Bei einer Auftragssumme von insgesamt 9,4 Millionen entfällt auf die Gemeinde Wurmsham ein Anteil von 1,8 Millionen Euro. Nach Abzug aller Förderungen ist ein Eigenanteil in Höhe von EUR 180.000 notwendig. Dabei ist zum Ausdruck zu bringen, dass es sich mit Breitband um eine freiwillige Aufgabe handelt und die Gemeine hierzu nicht verpflichtend ist. Dennoch ist die Aufgabe sehr wichtig und wird von der Gemeinde priorisiert.
Beim Ausbau der Mobilfunkversorgung ist nun auch ein Ende in Sicht. Bürgermeister Schott ist mit Hochdruck dahinter, dass die Sendeanlage in Englbrechting aufgestellt wird. Zusätzlich ist ein Sendemast in Auburg vorgesehen.
Finanzbericht
Im Jahr 2022 umfasst das Haushaltsvolumen im Verwaltungshaushalt rund 2,4 Millionen Euro und der Vermögenshaushalt rund 1,6 Millionen Euro. Die wichtigsten Einnahmen des Verwaltungshaushaltes im Jahr 2022 waren die Beteiligung an der Erwerbs- und Umsatzsteuer mit 760.000 Euro und die Gewerbesteuer mit 485.000 Euro. Größte laufende Ausgaben ist die Kreisumlage mit 768.000 Euro, der sächliche Verwaltungs-und Betriebsaufwand mit 396.000 Euro und die Personalkosten mit 316.000 Euro. Die Schlüsselzuweisung mit 302.000 Euro war im Jahr 2022 relativ gering, die Kreisumlage mit 768.000 Euro relativ hoch. Die Schlüsselzuweisung verhält sich antizyklisch zur Kreisumlage. Wenn die Kreisumlage steigt, so sinkt die Schlüsselzuweisung und umgekehrt. Die Pro-Kopf-Verschuldung lag zum Jahresende bei 178 Euro, wobei hier äußerst zinsgünstige Darlehen abgeschlossen sind und sich diese Verschuldung deutlich unter dem bayerischen Landesdurchschnitt für vergleichbare Gemeinden bewegt. Im Jahr 2022 konnte der Schuldenstand weiter gesenkt werden. Darlehensneuaufnahmen gab es nicht.
Bei einem Rückblick auf die vielen Veranstaltungen bedankte sich Bürgermeister Schott bei allen Vereinen für ihr Engagement und die Bereicherung für das Gemeindeleben, insbesondere für das Mitwirken des breit aufgestellten Ferienprogramms. Ein besonderes Ereignis waren die Aufzeichnungen der Fernsehsendung „Wirtshausmusikanten“ beim Wirt z’Seifriedswörth. Der Sendetermin steht derzeit noch nicht fest.
Die Auswirkungen der Ukraine-Krise gehen auch an den Gemeinden nicht spurlos vorbei. Die Gemeinde hat für den Ernstfall verschiedene Notfallpläne ausgearbeitet. Hierfür waren auch einige Investitionen wie beispielsweise Notstromaggregate oder Handsirenen erforderlich. Grundsätzlich kann sich die Gemeinde Wurmsham als sehr ländliche Gemeinde mit vielen Landwirten und vielen Direktvermarkter glücklich schätzen, dass sie sich weitestgehend selbst versorgen kann.
Weiter berichtete Bürgermeister Schott über die Biberproblematik sowie das Problem mit der Kaminkehrer Situation. Darüber wurde im Bericht der Sitzung des Gemeinderates ausführlich informiert.
Für die gemeindlichen Friedhöfe ist ein neuer Zaun und eine neue Bepflanzung geplant. Durch eine Investition von rund 25.000 Euro ist eine Anpassung der Pflegegebühren nicht zu vermeiden. Deshalb fühlte hierzu Bürgermeister Schott in der Bürgerversammlung bei den Gemeindebürgern vor und erhält dazu nur Zustimmung für diese Maßnahme. Es erfolgte eine Aufforderung an den Gemeinderat sowie an alle Gemeindebürger Ideen zu sammeln, wie die neue Gestaltung der Friedhöfe aussehen könnte.
Ausblick auf 2023
Im laufenden Jahr hat die Gemeinde wieder viel vor bzw. begleitend auf den Weg gebracht. Dazu zählen verschiedene Baumaßnahmen, wie die Erweiterung der Grundschule Pauluszell und der Ausbau des Geh und Radweges von Eberspoint nach Margarethen. Der Breitbandausbau wird vermutlich im Herbst 2022 abgeschlossen. Der Ausbau der Mobilfunkversorgung wird mit privaten Investoren weiter vorangetrieben. Für das Feuerwehrgerätehaus Wurmsham können die Planungen fortgesetzt werden. Der Baubeginn wird vermutlich nicht mehr in diesem Jahr sein. Nach Lieferverzug erhält die Feuerwehr Pauluszell ihr neues Löschfahrzeug.